Wie du trotz Erschöpfung aktiv bleibst, ohne dich zu überfordern
Bei chronischer Erschöpfung, ME/CFS oder mitochondrialer Dysfunktion wird Bewegung oft zur Herausforderung: Der Körper braucht Energie, um sich zu regenerieren – und gleichzeitig fordert der Alltag seine Mobilität.
Doch was tun, wenn schon ein kurzer Spaziergang zur Überforderung wird? Oder wenn Bewegung die Erschöpfung verstärkt statt lindert?
Die Antwort: dosierte, regenerative Bewegung statt forderndem Training. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Körper sinnvoll aktivierst, ohne ihn zu überlasten – und welche Bewegungsformen bei Energiemangel wirklich guttun.
Bewegung hat viele gesundheitliche Vorteile – sie kann:
Aber: Bei Energiemangel ist weniger oft mehr.
Zu intensive Bewegung kann den Körper zusätzlich belasten, oxidativen Stress fördern und zu einer postexertionellen Malaise (PEM) führen – insbesondere bei ME/CFS oder starker mitochondrialer Dysfunktion.
Der richtige Umgang mit Bewegung bei Energiemangel folgt einem einfachen Prinzip:
„So viel wie möglich – so wenig wie nötig.“
🔑 Ziel ist Funktionsverbesserung ohne Rückschritt. Dazu gehört:
Pacing bedeutet, die eigene Energie bewusst zu steuern und einzuteilen, bevor es zu einer Überlastung kommt. Es ersetzt das klassische „Trainingsdenken“ durch eine sanfte Aktivierungsstrategie.
Bewegung | Vorteile |
---|---|
Spaziergänge | Frische Luft, leichtes Kreislauftraining |
Mobilisationsübungen | Sanfte Gelenkbewegung, Lösen von Verspannungen |
Yin Yoga / Restorative Yoga | tiefe Entspannung, Muskel-Dehnung ohne Kraftaufwand |
Qi Gong / Tai Chi | Energiefluss aktivieren, Atem mit Bewegung verbinden |
Sitzgymnastik | Schonend für Schwächephasen oder ältere Menschen |
Bewegung im Wasser | Gelenkschonend, entlastend bei Schweregefühl |
Isometrisches Training | Muskelerhalt ohne Bewegung (z. B. Wandhaltung) |
💡 Wichtig: Bleibe unter deiner Symptomgrenze. Bewegung darf aktivieren – nicht erschöpfen.
Bei folgenden Anzeichen solltest du Bewegung (vorerst) meiden oder sehr vorsichtig sein:
👉 In diesen Fällen kann Mikrobewegung, z. B. sanftes Dehnen oder Atmen im Liegen, ein sinnvoller Einstieg sein.
Bei chronischer Erschöpfung ist Bewegung kein „Muss“, sondern ein Werkzeug zur Selbstregulation. Wenn sie individuell angepasst, achtsam gestaltet und unterstützend eingesetzt wird, kann sie ein echter Heilimpuls für Körper und Psyche sein.
Höre auf deinen Körper – nicht auf den Trainingsplan.